Seit 2020 arbeiten TÜV AUSTRIA, das Machine Learning-Institut der JKU und das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) aus dem UAR Innovation Network bereits gemeinsam an der Umsetzung von wissenschaftlichem Know-how aus der Grundlagenforschung im Bereich Machine Learning in Methoden zur Qualitätsprüfung und Zertifizierung. Mit der Gründung der TRUSTIFAI GmbH werden diese Kompetenzen nun der KI-Community in Österreich und Europa zugänglich gemacht. Der TÜV AUSTRIA hat bereits erfolgreiche KI-Zertifizierungsprojekte in den Bereichen Gesundheitswesen, industrielle KI-Anwendungen und Automotive durchgeführt. Das Ziel ist es, TRUSTIFAI als führenden KI-Test und -Qualifizierungshub mit globaler Reichweite und internationalem Wachstum zu etablieren. TRUSTIFAI verfügt bereits über alle erforderlichen Fähigkeiten und Prüfkompetenzen, um eine österreichische KI-Behörde im Aufbau zu unterstützen und stellt sicher, dass ausreichend Kompetenz und Kapazitäten für die Zertifizierung von KI-Anwendungen im Hinblick auf den EU AI Act vorhanden sind. Der aktuelle Prüfkatalog umfasst bereits rund 300 Prüfkriterien rund um funktionale Anforderungen, sichere Entwicklung, Ethik und Datenschutz und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Die vielen Digitalisierungsmöglichkeiten sind eine große Herausforderung und oft ein finanzieller Kraftakt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Mit dem Förderprogramm „Digital Starter“ unterstützen die WKOÖ und das Land OÖ heimische Unternehmen bei ihren Digitalisierungsprojekten mit einer 40-prozentigen Förderung. Die Aumayr GmbH, Spezialist im Bereich Lüftungs- und Metalltechnik, mit Sitz in Steyregg führte im Zuge der Förderung eine Mitarbeiter-App ein, mit der nun alle Beschäftigten des Unternehmens gleichermaßen erreicht und informiert werden können. Neuigkeiten, die alle Angestellten betreffen, wurden bisher per Mail versendet. Das Montagepersonal des Unternehmens besitzt jedoch keine Unternehmens-E-Mail, weswegen der Informationsfluss hier nur schlecht stattfinden konnte. Mit der nun implementierten App haben alle Mitarbeiter gleichermaßen Zugriff auf die neuesten Infos. Zeitgleich können über die App auch Urlaubsanträge gestellt und Krankmeldungen durchgeführt werden. “Alle Mitarbeiter, egal ob jung oder alt, haben die App sofort positiv angenommen und wir sind sehr zufrieden über die Erleichterungen, die wir damit erreicht haben”, fasst der IT-Leiter des Unternehmens, Christoph Pirngruber, zusammen und kann anderen Unternehmen nur raten, sich nicht vor der Digitalisierung zu scheuen: Erheben, wo es im Unternehmen Optimierungspotenziale gibt und einfach machen! Der Mehrwert ist auf jeden Fall gegeben.”
Beeindruckend große Wackel- und Pechölsteine sowie Schalen- und Durchkriechsteine finden sich entlang des „Stoakraftwegs“, der als etwa 50 km langer Rundweg durch die Gemeinden Allerheiligen, Bad Zell, Rechberg und St. Thomas am Blasenstein im Naturpark Mühlviertel führt. Die wichtigsten Informationen für eine Wanderung am Stoakraftweg (wie beispielsweise WCs, Trinkwasserplätze, öffentliche Parkplätze…) finden sich seit kurzem in einer digitalen Wanderkarte, die auch im Offline-Modus verfügbar ist. Besondere Stationen, welche in der App angeführt sind, können digital „gestempelt“ werden. Nach Erreichen und Stempeln aller Stationen kann eine Urkunde generiert werden. Entwickelt wurde die Software für Wanderbegeisterte von Verena Ebenhofer von APPtimal mit Sitz in Münzbach und Anika Seibezeder von appnest mit Sitz in Allerheiligen im Mühlkreis. Die Umsetzung der App geschah mit Hilfe des Förderprogramms Digital Starter der WKOÖ und des Landes Oberösterreich.
Unternehmen, deren Mitarbeiter, und Arbeitsuchende werden in Oberösterreich auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter mit zahlreichen Maßnahmen aktiv unterstützt – unter anderem mit dem Impuls-Qualifizierungsverbund „Digitale Kompetenz & IT-Security“. Bereits 150 Unternehmen nutzen den Verbund, um gemeinsam die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern.
„Sie profitieren einerseits von attraktiven Förderungen für das Weiterbilder ihrer Mitarbeiter und andererseits auch von Austausch mit anderen Unternehmen und den Inputs erfahrener Experten“, erklärt Karin Hartinger von Business Upper Austria. Diese Erfahrung bestätigt Julia Wolfschütz, Head of Human Resources beim Linzer Unternehmen Rubble Master. „Besonders in einem kompetitiven Industriezweig ist es notwendig, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen und auf die Bedürfnisse und Potenziale jedes Einzelnen aktiv einzugehen. Mit dem Impuls-Qualifizierungsverbund haben wir in unserer Mission, den Mitarbeiter fachlich weiterzubilden, einen starken Partner. Ob zum Netzwerken, bei der Angebotssuche für Ausbildungsmöglichkeiten, oder bei Förderungen – hier wissen und schätzen wir den qualitativen, fachlichen Austausch“, sagt Wolfschütz.
Bei Fischer Sports, einem der weltgrößten Skihersteller mit Sitz im Innviertel, wurde Homeoffice stark ausgebaut. Die Beschäftigten profitieren hier besonders: Manche wohnen in Deutschland und sind von Grenzkontrollen betroffen, andere sind schon älter und gehören damit zur Risikogruppe. Ihnen allen hilft es, während der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im Homeoffice für die Firma weiterarbeiten zu können. Besonders problematisch waren bei Fischer Sports die Dienstreisen, etwa zu einem Werk in der Ukraine. Durch die Einbindung von Augmented-Reality-Brillen können nun Arbeiten, etwa an Prototypen, ohne beschwerliche Reisen angeleitet werden. Begleitet wird das Projekt vom Betriebsrat, der schon an der Entwicklung mitgewirkt hat. Ein Mitarbeiter berichtet: „Ich habe eine neurologische Krankheit, darum ist es mir nur bedingt möglich, in die Firma zu fahren. Mit der Homeoffice-Möglichkeit kann ich meine Arbeit als IT-Administrator fast vollständig von zuhause aus ausüben. Ich habe VPN-Zugriff auf die weltweite IT-Infrastruktur von Fischer Sports. Dank Webcam und Headset kann ich an jeder Besprechung teilnehmen.“
QuarttoLino e.U. ist ein kleines Unternehmen aus Traun, das unter der Marke QuarttoLino Multifunktions-Kinderhochstühle aus Holz herstellt – und dies zu 100 % in Österreich. Nach der fertigen Entwicklung Anfang 2020 und der ankommenden Krise war eine herkömmliche Vermarktung und Präsentation der Produkte fast unmöglich. Zur Lösung dieses Problems wurde ein eigens entwickelter Online-Shop mit Online-Bezahlmöglichkeit geschaffen. Das gesamte modulare Produktportfolio wird kundengerecht im Bestellprozess dargestellt und die komplette Verkaufsabwicklung über den Shop erledigt. Durch den Webshop konnten die Bestell- und Abwicklungsvorgänge um ein Drittel reduziert und durch zielgerichtete Online-Marketingmaßnahmen die Umsätze deutlich erhöht werden. In einzelnen Märkten wurde der Umsatz sogar verdreifacht! „Ohne die Unterstützung aus dem Förderprogramm DIGITALSTARTER UPGARDE hätten wir als junges Unternehmen das Projekt in dieser Form nicht umsetzen können“, betont Geschäftsführerin Danijela Lekic-Ninic.
Eine der vielversprechendsten Technologien zur nachhaltigen Erzeugung von grünem Wasserstoff ist die Protonenaustauschmembran-Elektrolyse. Trotz des bereits hohen technologischen Reifegrads sind noch Hausaufgaben zu erledigen – etwa die Reduktion der Investitionskosten und die Verlängerung der Lebenszeit der Elektrolyse-Stacks. Sie bestehen aus über hundert Elektrolyse-Zellen, die Wasser mit Strom in Sauerstoff und Wasserstoff umwandeln. Die Lebensdauer der Stacks ist vor allem durch den Abbau der Membran limitiert. Das im Rahmen des regionalen #upperVISION2030 Calls Future Energy Technologies geförderte Projekt DuraPEM setzt es sich zum Ziel, die Lebensdauer von Elektrolyse-Stacks zu verlängern. Dazu wird neben dem elektrochemischen auch der mechanische Abbau von Zellkomponenten wie der Membran und der porösen Transportschicht untersucht. Aus dem UAR Innovation Network sind die LCM GmbH sowie die HyCentA GmbH Teil des Konsortiums.
Das LIT Open Innovation Center (OIC) verknüpft Forschung und Industrie auf Hochschulniveau. Am Campus der Johannes Kepler Universität vereint es die gebündelte Fachkompetenz der Wissenschaft mit hochkarätigen Wirtschaftspartnern und stellt damit die Weichen für innovative, nachhaltige und hocheffiziente Zukunftslösungen.
In der „hauseigenen“ LIT Factory liegt der Forschungsschwerpunkt darin, die Kunststoffkreislaufkette noch ressourcenschonender zu gestalten. Auf rund 1500m2 arbeiten Expert:innen der OIC-Partnerunternehmen wie Borealis Polyolefine, Competence Center CHASE, EREMA, Next Generation Recyclingmaschinen und RICO Elastomere Projecting gemeinsam mit Diplomand:innen und Studierenden aus dem Kunststofftechnikbereich an der Weiterentwicklung der Circular Economy. Wirtschaft und Wissenschaft zu vernetzen und für frischen Wind am Industriestandort Oberösterreich zu sorgen, ist Kernziel des OIC. Bei Formaten wie dem Hackathon „Student Plastics Challenge“ generieren Studierende gemeinsam mit Unternehmenspartnern des OIC Lösungen zur Corporate Social Responsibility in der Kunststoffkreislaufbranche und entwickeln neue Ideen in Hinblick auf die Sustainable Development Goals.
Sogar im Holzhybridbau selbst spiegelt sich das Thema „Sustainability“: 2022 mit dem oberösterreichischen Holzbaupreis ausgezeichnet, liegt die ambitionierte Zielsetzung der erweiterbaren Photovoltaikanlage darin, die 240 Arbeitsplätze des Coworking Spaces, die Maschinen der LIT Factory sowie den im Kellergeschoß angesiedelten Reinraum selbsttätig mit Strom zu versorgen.
Das Kompetenzzentrum Holz (Wood K plus) konnte sich 2022 erfolgreich bei der wettbewerbsintensiven sechsten Förderausschreibung für COMET K1-Zentren behaupten. Mit seinen Forschungsarbeiten zu neuen Werkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und moderner Prozesstechnologie leistet Wood K plus seit über 20 Jahren einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Industrie. Nun konnte das Zentrum mit dem Forschungsprogramm „WOOD – Transition to a sustainable bioeconomy“ diese Vorreiterrolle wieder einmal behaupten. An drei Forschungsstandorten in Linz, Tulln und St. Veit werden bio-basierte funktionalisierte Materialien entwickelt – wie neue Holzwerkstoffe für Möbel und Bau, hochleistungsfähige Carbon-Werkstoffe, nachhaltige Verpackungen, hochwertige Fasern, thermische Isolierungen, oder natürliche Composite-Werkstoffe für viele Anwendungen, z.B. Fahrzeuge und Windkraftwerke. Auch die Digitalisierung nimmt dabei einen immer wichtigeren Stellenwert ein. So soll bio-basierte Sensorik unter anderem auch zu einer Verbesserung der Klimabilanz im Bausektor führen.
Die LIT Factory des Linz Institute of Technology (LIT) an der Johannes Kepler Universität (JKU) ist eine vernetzte Lehr-, Lern- und Forschungsfabrik, die in den letzten Jahren rasch an internationaler Sichtbarkeit gewonnen hat.
In zahlreichen Projekten mit starker Industriebeteiligung werden schwerpunktmäßig unterschiedlichste Forschungsthemen verfolgt, wie beispielsweise die Wiederverwertung von Kunststoffen durch mechanisches Recycling oder die Schaffung digitaler Zwillinge und Assistenzsystemen unter Einsatz hybrider Modellbildungsansätze und Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz für Kunststoffverarbeitungsprozesse.
Erwähnenswert ist auch ein FFG gefördertes Innovationslabor und mehrere Use Cases mit Beteiligung von über 20 Unternehmen, die Voraussetzungen für eine effiziente und ökonomische Produktion sowie das untereinander Teilen von Daten entlang verschiedener Wertschöpfungsketten unter Beibehaltung der eigenen Datensouveränität schaffen. Die LIT Factory ist auch an dem European Digital Innovation Hub (EDIH) AI5production mit den thematischen Schwerpunkten Digital Design, Digital Production, Cyber Security und AI for Industry 5.0 beteiligt. Im Zentrum stehen dabei die drei Säulen Nachhaltigkeit, Menschzentrierung und Resilienz. Damit wird ab Herbst 2022 produzierenden Unternehmen bis 3000 Mitarbeiter*innen Unterstützung bei der digitalen Transformation durch Zugang zu F&E-Infrastruktur, Trainings und „Support to find investments“ geboten.
Im Projekt „CIRCUMAT haben Leitbetriebe und Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette verschiedene Anwendungen aus Post-Consumer-Rezyklaten entwickelt. Als Resultat daraus entstand ein Leitfaden, der der gesamten Kunststoffbranche nützen soll. „In einem 20-seitigen Nachschlagewerk klären wir auf, wo und wann der Einsatz von Rezyklaten Sinn macht und wo eher nicht. Und das sehr praxisnah. Anhand realisierter Beispiele wird gezeigt, wie vor allem Polyolefin-Rezyklate wieder in qualitativ hochwertigen Anwendungen eingesetzt werden“, erklärt Dr. Christoph Burgstaller, Geschäftsführer des TCKT, der den Leitfaden verfasst hat.
Im Forschungsprojekt i³ Sense – Intelligent, integrated, and impregnated cellulose-based sensors for reliable bio-based structures unter der Leitung des Kompetenzzentrums Holz - Wood K plus setzt das Projektteam auf Naturgesetze für integrierte Intelligenz. Dafür werden von Holz und anderen biobasierten Werkstoffen unter anderem die piezoelektrischen Eigenschaften untersucht. Bestimmte Materialien erzeugen bei mechanischer Belastung eine elektrische Ladung. Solche Effekte könnten künftig zur Crash-Erkennung in Fahrzeugen genutzt werden, ohne dafür extra Sensorik verbauen zu müssen. Das aus der Förderschiene COMET Module geförderte Projekt hat 2021 den Zuschlag erhalten und startet 2022.
Beim Lager der Firma REWE in Ohlsdorf sind viele Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigt. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, wurden in einem vom AK-Zukunftsfonds geförderten Projekt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Austria Institut die Abläufe mithilfe eines Sensoranzugs untersucht. So konnten die genauen Belastungen und Probleme bei den Beschäftigten festgestellt werden. Daraus wurden dann Verbesserungen bei den Bewegungsabläufen und neue Schulungen entwickelt. Dabei wurde sichergestellt, dass keine persönlichen Daten gesammelt wurden. 167 Personen profitieren durch bessere Gesundheitsbedingungen von den Ergebnissen des Projekts. „Die praxisnahe Umsetzung mit einem Physiotherapeut und die erarbeiteten Einzelschulungen machen das Projekt zu einem vollen Erfolg“, so der Betriebsrat Franz Marosits.
Das Medizintechnik-Leitprojekt MEDUSA (Medical EDUcation in Surgical Aneurysm clipping) entwickelt einen hybriden chirurgischen Simulator zum Trainieren von Aneurysmen-Clipping Operationen für angehende Neurochirurg:innen. Dabei wird am Patientenphantom mit Einsatz von Virtueller Realität das Operations-Szenario samt Blutflußsimulation in Echtzeit synchronisiert. Durch Kombination der realen und virtuellen Welt sollen realistische und bestmögliche Trainingsszenarien entwickelt werden. Unter den 13 Projektpartnern ist auch das TIMed-Forschungsteam ReSSL der FH OÖ Linz unter der Leitung von Andreas Schrempf. Thomas Thurner, wissenschaftlicher Mitarbeiter von ReSSL, forscht im Rahmen seiner Dissertation an einer künstlichen Weichteilgewebeschicht – Smart Artificial Soft-Tissue - welches die Interaktion zwischen Gewebe und chirurgischen Instrumenten messen kann. Die Ergebnisse fließen im Projekt MEDUSA in die Entwicklung des Kernstücks, einem hydraulisch deformierbaren Gehirn samt sensorischer Erweiterungen, ein. Damit ist es möglich, die notwendigen Bewegungen und Mobilisation der Hirnlappen realistisch nachzubilden. Auch die Belastung des Hirngewebes sowie Interaktion mit den chirurgischen Instrumenten wird objektiv erfasst.
Neben dem hydraulischen Hirnlappen wurde von der FH-Forschungsgruppe auch der Nachbau eines OP-Mikroskops mit Roboterarm und VR-Brille, die Schädelhalterung (Mayfield-Klemme) und Teile der Sensorik vollständig neu entwickelt sowie die Integration in das Gesamtsystem durchgeführt. Weitere notwendige Komponenten des komplexen Simulators machen das Projekt zu einem interdisziplinären Zusammenspiel verschiedenster Fachbereiche. Durch wiederholte Abstimmungen mit Neurochirurg:innen wird der Simulator in Bezug auf Nutzen und Anwenderfreundlichkeit optimiert und im Zuge einer medizinischen Studie validiert.
Beim ABZ Braunau absolvieren Lehrlinge aus verschiedenen Betrieben im Innviertel gemeinsam Module. Bei dem Projekt bekommen die Lehrlinge iPads und die Lehrinhalte werden über eine Software-Plattform zur Verfügung gestellt. So sind immer alle Inhalte verfügbar, auf dem neuesten Stand und können z.B. mit Video noch besser erklärt werden.
Das Projekt begleitet die Lehrlinge über die ganze Ausbildung – so sind auch bei der Lehrabschlussprüfung noch die Informationen vom ersten Lehrjahr auf Knopfdruck abrufbar. Zitat einer Teilnehmerin: „Ich finde die Digitalisierungsmaßnahmen im ABZ Braunau total super. Man kann am Stand der Technik lernen und moderne Apps und Hilfsmittel einsetzten. Und man kann jederzeit und von überall auf die Lernmaterialien zugreifen.“
Das Soft Materials Lab entwickelt neuartige Konzepte, um eine Brücke zwischen der weichen Natur von biologischem Leben und der gegensätzlichen, starren Welt der uns bekannten Elektronik zu schlagen. Im Rahmen von EU Projekten wird mit internationalen Partnern sowohl an Methoden zur Alzheimer-Früherkennung als auch an neuartigen Therapien für Herzkreislauferkrankungen gearbeitet. Außerdem werden energieautonome, miniaturisierte, weiche, aquatische Roboter zur Überwachung von Gewässern und Aquaponikanlagen entwickelt. Im Zuge eines ERC Starting Grants gelangen dem Lab Durchbrüche in Richtung ökologisch unbedenklicher weicher Materialien für Soft Robotics und dehnbarer Elektronik, welche sich auch 3D drucken lassen.
Zudem entwickelte das Lab die ersten dehnbaren und gleichzeitig biologisch abbaubaren Batterien für Wearables und Anwendungen in der Medizintechnik, sowie die weltschnellsten weichen Roboter basierend auf Elastomeren und Flüssigmetallen. Gemeinsam mit Wood-K Plus wird im Rahmen von FFG Projekten, wie einem COMET-Modul, an intelligenten und nachhaltigen Sensoren auf Papier- und Holzbasis für die Bau- und Möbelindustrie gearbeitet.
Durch die Entwicklung von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz ist es möglich, die Bildbearbeitung in den Bereichen der Mikroskopie oder zerstörungsfreien Prüfung zu automatisieren, z.B. für die Segmentierung von Bildmerkmalen. Verglichen mit einer manuellen Bearbeitung kann so Zeit gespart und in vielen Fällen können bessere Resultate erreicht werden.
Zwei Forschungsprojekte im Bereich Computertomographie und Mechanobiologie zwischen tschechischen und österreichischen Forscher*innen gehen dem aktuellen von EU und Land OÖ geförderten INTERREG Projekt ImageHeadstart bereits voraus. Das eingespielte Konsortium will nun das generierte Wissen bündeln, um Klein- und Mittelunternehmen in der tschechisch-österreichischen Grenzregion in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen. An der FH OÖ beteiligt sich der Campus Wels unter der Leitung von Sascha Senck, PhD mit Fachwissen zur Computertomographie und der Campus Linz zur Mikroskopie und Lithographie unter der Leitung von FH-Prof. DI Dr. Jaroslaw Jacak.
Die Weitergabe der Expertise, physische Gegenstände oder biologische Proben in sehr hoher Auflösung und Bildqualität darzustellen und die charakteristischen Merkmale automatisiert auszuwerten, stellt für Firmen einen Mehrwert dar und eröffnet neue Anwendungsfelder. Dieser Einblick in die aktuellen Möglichkeiten der Forschung wird im Projekt in Form von bilateralen Treffen, Workshops, Konferenzbesuchen, Broschüren, Newsletter und Informationsveranstaltungen für Unternehmen der österreichisch-tschechischen Grenzregion angeboten.
Die Alterung der Bevölkerung ist eine der größten Herausforderungen, mit denen unsere Welt heute konfrontiert ist, und wirft die Frage nach der zukünftigen Finanzierung des sozialen Gesundheitssystems auf. Die Unterstützung von Patienten, die sich von einem medizinischen Eingriff erholen, durch eine Remote-Patientenüberwachung kann die Krankenhaustage verkürzen und weitere Komplikationen während der Genesungszeit vermeiden.
Mit dem Projekt TEX-hype forschen Silicon Austria Labs und 9 Partner an einer vielseitigen Technologie, die es ermöglicht, Elektronik so in textile Produkte zu integrieren, dass ihre typische flexible/elastische Beschaffenheit erhalten bleibt. Das 2021 gestartete 3-jährige Projekt wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert und von der PROFACTOR GmbH geleitet.
Schon jetzt haben heimische Unternehmen in den USA Fuß gefasst. Der Automobil-Cluster und die Initiative Future Mobility Region nutzten eine Automotive Mission to Detroit im Oktober sowie die International Mobility Days in Wien Ende November, um Chancen und Kontakte der Partnerunternehmen zu intensivieren. Im Oktober präsentierten 26 Unternehmen aus Belgien, Deutschland und Österreich bei namhaften OEMs in Detroit ihre Innovationen. Die Automotive Mission wurde vom belgischen Automobil-Cluster Agoria, Bayern Innovativ, Detroit Regional Partnership und dem Automobil-Cluster organisiert, mit Workshops bei Hyundai, Stellantis, Nissan und Ford zu Themen wie Electric Vehicle, User Experience, ADAS sowie Smart Production. Das Interesse der europäischen Unternehmen war enorm, insbesondere bei Nissan mit 100 Fachbesuchern. Weitere Events, wie Newlab, ermöglichten zusätzliche Kontakte. Die Reise nach Detroit bestärkte den Automobil-Cluster, regelmäßig Lieferanteninnovationstage zu organisieren.
Ende November präsentierte sich die Future Mobility Region bei den International Mobility Days 2023 in Wien vor 1.200 Teilnehmer:innen aus 70 Nationen. Der Austausch von Innovationen und B2B-Gespräche machten die Kompetenzen und Infrastruktur österreichischer Unternehmen international sichtbar.
Hohe Anschaffungskosten für Lithium-Ionen-Batterien gelten als eines der größten Hindernisse für die Einführung von Elektrofahrzeugen auf dem Massenmarkt. Ein Konsortium rund um die PROFACTOR GmbH aus dem UAR Innovation Network forscht daher im Rahmen des 2023 gestarteten Projekts BatteryLife an einem zweiten Leben für diese Batterien. Gearbeitet wird an ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Re-Use Konzepten. Gealterte Traktionsbatterien werden den hohen Anforderungen an Leistungs- und Energiedichte teilweise nicht mehr gerecht. In diesem Zusammenhang ist eine Zweitnutzung eine mögliche Lösung, um die Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen zu reduzieren und die Nutzungsdauer der Batterien zu verlängern. Second-Life-Anwendungen wie Hausspeicher für Photovoltaikanlagen oder die Integration als Pufferbatterien in intelligenten Ladesäulen sind denkbare Anwendungen, um zusätzliche Erlöse zu generieren sowie auch die Ökobilanz zu verbessern, was Elektroautos dann entsprechend billiger machen kann. Das Projektkonsortium erstellt eine komplette Lebenszyklusanalyse solcher Batterien, vom Bau bis zu deren Demontage und den weiteren Einsatzmöglichkeiten. Am Ende soll ein umfassendes ökologisch und ökonomisch sinnvolles Wiederverwendungskonzept für Batterien stehen.
Wie reagiert die Binnenschifffahrt in Krisenzeiten und welche Empfehlungen können durch dieses Wissen für zukünftige Krisen abgeleitet werden? Diese Frage beschäftigte das Team „Sustainable Transport“ des Logistikums und wurde in einem Forschungsprojekt im Detail analysiert. Das von viadonau in Auftrag gegebene Projekt setzt sich zum Ziel Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Binnenschifffahrt in Krisenzeiten zu erarbeiten.
Die im Jahre 2012 begründete Forschungskooperation REWWay (Research & Education in Inland Waterway Transport) zwischen dem Center of Excellence Logistik am FH OÖ Campus Steyr und viadonau – Österreichische Wasserstraßen GmbH bietet eine Plattform für Forschungsprojekte rund um das Thema Binnenschifffahrt. Die langjährige Projektleiterin Lisa-Maria Putz-Egger forscht gemeinsam mit ihrem Team seit nunmehr fast 10 Jahren mit Begeisterung an unterschiedlichen aktuellen Forschungsfragen, jüngst auch zum Thema „Die Binnenschifffahrt in Krisenzeiten“.
Seit Beginn der Coronapandemie ist der Begriff „Krise“ in aller Munde. Wie Verkehrsträger, die aufgrund ihrer Versorgungsaufgabe zur kritischen Infrastruktur zählen, in Krisenzeiten reagieren, und welche Empfehlungen durch dieses Wissen für künftige Krisen für die Binnenschifffahrt abgeleitet werden können, war noch weitestgehend unerforscht. An der Beantwortung dieser spannenden Fragen haben die Forscher*innen Bianca Borca und Lisa-Maria Putz-Egger nun über ein Jahr intensiv gearbeitet. Im Fokus war dabei nicht nur die derzeitige Coronakrise, sondern vielmehr die Krisen zwischen 2000 und 2020, die Auswirkungen auf Verkehrsträger der Binnenwasserstraße, Schiene und Straße hatten. Im Detail wurden drei Krisen betrachtet: die Finanzkrise 2008/2009, die Migrationskrise 2015, sowie die Coronakrise 2020/2021, als auch extreme Wetterphänomene, wie Hoch- und Niederwasser, die zu einer vierten Krise – der Klimakrise – zusammengefasst wurden. Neben einer eingehenden Literaturrecherche, die den Beginn des Projekts „Binnenschifffahrt in Krisenzeiten“ kennzeichnete, wurden auch Transportdaten analysiert. Die Transportdaten stellen die Entwicklung der Transportleistung der Verkehrsträger zwischen den Jahren 2000 und 2020 dar und zeigen deutliche Schwankungen in Krisenzeiten. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen lag ein großer Fokus auf der Coronakrise. Hierzu wurden umfangreiche Interviews mit Expert*innen aus der verladenden Wirtschaft und dem Transportsektor durchgeführt, die die massiven Auswirkungen der Coronakrise auf die Binnenschifffahrt dokumentieren. Die seit Beginn des Projekts gesammelten Erkenntnisse werden zu Projektende im Dezember 2021 zusammengeführt, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Binnenschifffahrt in Krisenzeiten zu erarbeiten. Die Projektergebnisse werden von Empfehlungen für die Binnenschifffahrt begleitet und dienen zur Stärkung der Binnenschifffahrt in zukünftigen Krisen.
Mit dem Röntgen-Blick der Welser CT-Forschungsgruppe der FH OÖ werden Fehler und Werkstoffstrukturen im Inneren von Bauteilen sichtbar gemacht und damit neue Erkenntnisse zur Reduktion von Ausschuss gewonnen.
Röntgen-Computertomographie (CT) macht es möglich, den inneren Aufbau von Werkstoffen und Bauteilen aus jedem Winkel zu durchleuchten und zu visualisieren. Dabei können verschiedenste Materialien charakterisiert oder das Verhalten auf mechanische Belastbarkeit geprüft werden. Im FFG-geförderten Projekt BeyondInspection forscht die CT-Forschungsgruppe zusammen mit Partnern aus der Flug- und Raumfahrtindustrie. Gearbeitet wird mit multimodaler Datenvisualisierung und multiskalaren Methoden. Erstere ergänzt CT um weitere zerstörungsfreie Prüfmethoden, wie Ultraschall und aktive Thermografie. Die Kombination hat den Vorteil, dass Indikationen mittels Thermografie schnell erkennbar sind und diese dann mit der langsameren, aber detailreichen CT gut sichtbar werden. Forscher*innen arbeiten derzeit außerdem an Möglichkeiten, um Bauteile mit virtueller Realität untersuchen zu können. Fertigungs- und Schädigungsmerkmale von Leichtbauteilen aus Flug- und Raumfahrt oder Fehler in Verbindungen mit anderen Materialien können mit zerstörungsfreien Prüfmethoden frühzeitig erkannt werden. „Auf diese Weise können Bauteile schon zu Beginn der Produktion optimiert und der Prozess entsprechend angepasst werden. Funktionierende Bauteile gewähren Sicherheit und zugleich wird nicht ins Leere produziert“, erklärt Projektmitarbeiter Markus Höglinger.