06.11.2020
März 2020: Von einem Tag auf den anderen wurden ganze Unternehmen unvorbereitet ins Homeoffice geschickt. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen verlegen viele Teams nun ein weiteres Mal ihren Arbeitsplatz nach Hause. Das führt zu immensen Herausforderungen in der Kommunikation, der Teamspirit leidet oft unter der fehlenden Nähe zu den Kolleg*innen. Genau hier setzt ein frisch abgeschlossenes Projekt aus dem IT-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria an: Mit dem TeamCoach haben Arbeitsgemeinschaften künftig ein Tool zur Hand, mit dem sie die digitale Zusammenarbeit erleichtern, gezielt Maßnahmen umsetzen und kontinuierlich die Teamentwicklung verbessern können.
Ursprünglich war das Ziel des Projekts, einen „digitalen Berufscoach“ zu entwickeln, der Mitarbeiter*innen bei der beruflichen Weiterentwicklung unterstützen sollte. Aufgrund der Ergebnisse der Bedarfserhebung wurde der Fokus jedoch auf die Zusammenarbeit in Teams gelegt. Dazu wurden die Erkenntnisse aus einer Studie von Google herangezogen und die darin definierten Erfolgsparameter in den TeamCoach integriert. Psychologische Sicherheit, Zuverlässigkeit, Struktur und nicht zuletzt das Sinnthema sind der Studie zufolge wichtige Faktoren in der Teamentwicklung, die ohne physischen Kontakt sogar deutlich mehr Aufmerksamkeit benötigen. Speziell Kollegen im agilen Kontext, die verstärkt im Homeoffice oder über große Distanzen hinweg zusammenarbeiten müssen, profitieren von der digitalen Lösung. Der TeamCoach fordert die Arbeitsgruppen durch Fragestellungen dazu auf, konkrete Maßnahmen zu setzen, die Stimmung abzubilden und Ziele anzustreben. Überprüft werden die Fortschritte durch regelmäßige Zwischenbilanzen. Die Feedback-Funktionen haben einen großen Stellenwert, denn sie sorgen für mehr Motivation, stärken das Selbstvertrauen der Mitarbeiter und lösen positive Emotionen aus. Die Potenziale der Mitarbeiter kommen noch wirksamer zur Geltung. Der Mehrwert für das Unternehmen ist beachtlich: Mit steigender Zufriedenheit im Job sinken häufig die Fehlzeiten, während Produktivität und Umsatz steigen.
Initiator für den TeamCoach war Markus Pollhamer, CEO des Linzer Start-ups Innoviduum. Das Unternehmen kann bereits Erfolge mit digitalen Begleitern in den Bereichen Training und Coaching als auch im Schulbereich vorweisen. Weitere Projektpartner waren mobile agreements GmbH, Mopius Mobile GmbH und UXfocus e.U. Mit diesen Partnern konnten Kompetenzen in der Web- und App-Entwicklung sowie im Bereich „User Experience“ abgedeckt werden. Beim Projektmanagement wurden sie vom IT-Cluster unterstützend begleitet. „Die Zusammenarbeit war sehr unkompliziert, immer auf Augenhöhe und wir fühlten uns gut betreut. Es gibt zwar einen gewissen administrativen Aufwand, aber der lohnt sich auf jeden Fall“, weiß Pollhamer rückblickend. „Es war für uns eine Riesenchance, ein solches Projekt – trotz Erfahrung mit der Entwicklung digitaler Coaches – in einer so frühen Phase zu beginnen. Von der Zusammenarbeit über Meetings und das Zusammenführen der Partner haben wir viel mitgenommen und wertvolle Tipps bekommen. Gerade auch mit den Partnern wollen wir in Zukunft weiterhin zusammenarbeiten, somit haben sich optimale Geschäftsbeziehungen ergeben.“ Aktuell handelt es sich beim TeamCoach noch um einen Prototyp, der für Tests bereits im Einsatz ist. Dieser ist jedoch schon als Webapplikation sowie als Native App verfügbar.
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